Den 21. Mai 2023 - zwölf Jahre nach der DFB-Pokal-Finalniederlage gegen den FC Schalke 04 - wird Jonas Michelbrink so schnell nicht vergessen. In seinem elften Einsatz für den MSV Duisburg erzielte der Sommerneuzugang von Hertha BSC beim 2:2-Spektakel gegen Saarbrücken nicht nur seinen ersten Treffer für den MSV Duisburg, sondern auch sein erstes Profitor in seiner noch jungen Karriere.
Aus 20 Metern sorgte der 21-Jährige mit einem Traumtor für die 1:0-Führung und löste damit kollektiven Jubel unter den über 16.000 Zuschauern in der Schauinsland-Reisen-Arena aus.
Nach dem ersten von insgesamt drei Platzverweisen gegen Tobias Fleckstein musste der zentrale Mittelfeldspieler wenig später aus taktischen Gründen vom Feld. „Wir wussten, dass es noch ein schweres Spiel wird und Saarbrücken unbedingt gewinnen musste. Irgendeiner musste geopfert werden, weil mehr Kopfballstärke hinten gebraucht wurde und das nicht unbedingt meine Stärke ist“, sagte Michelbrink, der seine Auswechslung mit gemischten Gefühlen bewertete.
„Ich hätte es schlimmer gefunden, wenn ich das Tor nicht gemacht hätte und habe mir schon im Training mit dem Trainer vorgenommen, öfter den Abschluss zu suchen. Das hat ganz gut geklappt“, ergänzte der Deutsch-Litauer.
Nach gutem Beginn beim MSV und einer zwischenzeitlichen Rippenprellung wurde der einfache U17-Nationalspieler von Torsten Ziegner über weite Teile der Rückrunde nicht berücksichtigt und kam gegen den FCS erst zu seinem dritten Einsatz im Jahr 2023.
„Die Saison lief schleppend. Ich hoffe, dass ich zum Ende hin noch zeigen kann, was ich drauf habe und hätte gerne noch zehn Spieltage gehabt. Ich möchte mich weiter verbessern und im Sommer noch mal angreifen“, sagte der bis 2024 an den MSV gebundene Rechtsfuß.
Der Vertrag von Kolja Pusch hingegen läuft zum 30. Juni aus. Seine Personalie ist neben der von Lukas Raeder, Marlon Frey und Benjamin Girth eine von noch vier ungeklärten. „Es war alles drin und ein reines Kampfspiel mit sehr vielen Emotionen. Wir haben bei einer geilen Atmosphäre alles reingehauen und sind in Unterzahl zurückgekommen“, ordnete der Offensivspieler den turbulenten vorletzten Spieltag ein.
Pusch, der neben dem Wuppertaler SV jüngst auch mit Regionalliga-Neuling SSVg Velbert in Verbindung gebracht wurde, wünscht sich, auch über den Sommer hinaus das weiß-blaue Trikot tragen zu dürfen. „Wir wollen solche Spiele öfter zeigen. Es standen Jungs auf dem Platz, die nächstes Jahr mit anpacken wollen.“
Auch Ziegner sah einen aufopferungsvollen Auftritt seiner Elf und blickt bereits positiv auf die kommende Spielzeit. „Die Zuschauer standen hinter uns. Mit einem Spiel kann man natürlich nicht die ganze Heim-Saison gut machen. Aber wir haben den Leuten gezeigt, dass die Mannschaft auf einem guten Weg ist.“
Neben der Lizenzerfüllung wartet in den kommenden Wochen noch viel Arbeit auf Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp. Niklas Kölle, der wegen Oberschenkelproblemen sicherheitshalber geschont wurde, wird zum Saisonfinale gegen Mannheim im Übrigen wieder dazustoßen.